Ich drückte die Handflächen an den Bauch von Mandy, suchte ihr Herz, fand keines,
kein letzter Schlag, sekundenlang, eine Minute. Ich fror, spürte, dass sich mein
Mageninhalt blähte und dem Herz Nadelstiche versetzte. Dennoch war ich erleichtert,
hielt ihn in den Händen, den Tod. Die Wärme kroch aus dem Schoss. Ich blieb sitzen,
bewegungslos, eine Wanderung zwischen Himmel und Hölle.
Nacht der Katzen
Er hatte ein Stelldichein mit seiner grossen Liebe, die mit ihm Hand in Hand durch
halbhohes Gras hüpfte. Sie drehten sich im Kreise, bis beide, aus dem Gleichgewicht,
einander in die Arme fielen, sich umarmten, leise kicherten, ein Duft von Lavendel
aus ihren Poren entwich, ein Sommervogel auf ihrem Arm Halt machte sie hinplumpsten
und sich auf der taufrischen Wiese wälzten, von den in der leichten Brise summenden
Halmen geborgen.
Philip
Er war da, dein Traum, voller Farben, sahst ihm in die Augen, erkanntest Milde,
dann sogar Rührung. Hast ihm zugezwinkert, er war stark genug, nicht gleich abzuschwirren.
Er nistete sich ein, leichtfüssig, behaglich, verweilte nicht zum Schein. Vertrautest
ihm, bis er Flügel bekam. Er lachte herzhaft, spürtest im Nu einen Schwall Wärme
und als er dich angefasst hatte, warst du lebenshungrig wie selten zuvor. Gerietest
in Wallung, er hatte vor zu bleiben, dein Unleben zu durchkreuzen, standest kurz
davor, ihn zu umarmen, zu küssen, dein Glück mit ihm zu teilen, wo und wie lange
auch immer.Amelie und Louis